Schädlinge beim Cannabisanbau

Beim Cannabisanbau können verschiedene Schädlinge und Krankheiten auftreten, die die Hanfpflanzen schädigen oder das Ernteergebnis mindern. Wir stellen dir die häufigsten Schädlinge und Krankheiten vor und erläutern, wie man sie erkennt. 

Spinnmilben

Spinnmilben sind mikroskopisch kleine Insekten, die die Unterseite von Blättern befallen. Sie saugen Pflanzensaft aus und verursachen eine Verfärbung der Blätter, die oft gelb oder silbrig wird. Häufig hinterlassen sie winzige, weiße Punkte und feine Spinnweben.

Erkennung

1. Gelbe Flecken oder gesprenkelte Verfärbungen auf den Blättern.
2. Feine Spinnweben auf den Hanfpflanzen, vor allem an den Blattunterseiten und den Zweigen.
3. Wenn man die Blätter sanft schüttelt, können Spinnmilben sichtbar werden, oft als winzige rote Punkte.

Bekämpfung

1. Sie können Neemöl verwenden oder ein Pestizid wie Spruzid 
2. Vermeidung von zu trockenem Klima, da Spinnmilben bei niedriger Luftfeuchtigkeit besonders gedeihen.

Blattläuse

Blattläuse sind kleine, grüne, schwarze oder braune Insekten, die an jungen Trieben und Blattunterseiten saugen. Sie hinterlassen oft einen klebrigen Film (Honigtau), der Schimmelbildung begünstigen kann.

Erkennung

1. Kleine, weiche Insekten (meißt grün oder schwarz) auf den Pflanzen.
2. Klebrige Rückstände auf den Blättern oder in der nähe der befallenen Stellen.
3. Gelbe oder deformierte Blätter durch den Saugschaden.

Bekämpfung

1. Neemöl, Insektizide auf Pflanzenbasis oder Raubinsekten (Nützlinge) sind effektiv.
2. Achten Sie darauf, dass benachbarte Pflanzen nicht ebenfalls befallen werden.

Thripse

Thripse sind winzige, schlanke Insekten, die Pflanzengewebe durchbohren und Zellsaft saugen. Sie verursachen silbrige, gestreifte Flecken auf den Blättern und können die Pflanze schwächen.

Erkennung 

1. Silbrige oder gesprenkelte Verfärbungen auf den Blättern.
2. Kleine schwarze oder gelbe Punkte auf den Blättern (Thripsenkot)
3. Bei näheren Hinsehen sind die Insekte als winzige, länglichen Insekten sichtbar, die sich schnell bewegen.

Bekämpfung 

1. Neemöl und Insektizide auf Pflanzenbasis.
2. Regelmäßige Reinigung der Umgebung deiner Hanfpflanzen um Brutstätte zu verhindern. (Growroom)

Weiße Fliege

Weiße Fliegen sind kleine, flugfähige Insekten, die vor allem die Blattunterseiten befallen. Sie saugen Pflanzensaft und hinterlassen klebrigen Honigtau, der Schimmel begünstigen kann.

Erkennung

1. Kleine, weiße, fliegende Insekten, die bei Störung auffliegen. 
2. Gelbe oder deformierte Blätter
3. Klebrige Rückstände und möglicherweise Schimmelbildung auf den Blättern.

Bekämpfung

1. Gelbtafeln oder Insektizide auf Pflanzenbasis (Neemöl).
2. Kontrolle der Luftfeuchtigkeit, um die Ansiedlung zu verhindern.

Rote Spinnenmilbe

Eine besonders aggressive Form der Spinnmilbe, die rote Färbung hat und vor allem bei sehr heißen, trockenen Bedingung gedeiht. Sie befäält vor allem die Blätter und verursacht ähnliche Schäden wie Spinnmilben.

Erkennung

1. Rote, winzige Punkte auf den Blättern
2. Gelbe Flecken und silbrige Verfärbung
3. Feine, fast unsichtbare Spinnweben an den betroffenen Stellen.

Bekämpfung

1. Einsatz von Raubmilden zur biologischen Bekämpfung.
2. Regelmäßiges Besprühen  mit Wasser und Neemöl. Bei starken Befall empfehlen wir jedoch Spruzid.

Echter Mehltau

Echter Mehltau ist ein Pilz, der sich als weißer, pudriger Belag auf den Blättern und anderen Pflanzenteilen manifestiert. Er breitet sich schnell aus und schwächt die Cannabispflanze.

Erkennung

1. Weißer, puderiger Belag auf den Blättern, meist auf der Oberseite.
2. Verfärbung und Verkrümmung der betroffenen Blätter
3. In schweren Fällen kann es zur einer Abblätterung der betroffenen Teile kommen.

Bekämpfung

1. Fungizide wie Kaliumbicarbonat oder spezielle Mehltau Präparate.
2. Ausreichende Belüftung und Vermeidung von zu hoher Luftfeuchtigkeit.
3. Entfernung der befallener Blätter

Schimmel (Grauschimmel)

Grauschimmel ist ein Pilz, der vor allem in feuchten, schlecht belüfteten Umgebungen gedeiht. Er befällt Blüten und Triebe und kann schnell zu Ernteverlusten führen.

Erkennung

1. Graue, flauschige, schimmelartige Wucherungen auf den Blüten und Blättern.
2. Kann oft erst spät in der Blütephase sichtbar werden, wenn er sich auf den Blüten ausbreitet.

Bekämpfung

1. Verbesserung der Luftzirkulation und Reduktion der Luftfeuchtigkeit.
2. Sofortiges Entfernen befallener Teile.
3. Einsatz von Fungiziden oder biologische Mitteln wie Schwefel.

Fusarium

Fusarium ist ein Bodenpilz, der die Wurzeln befällt und sie zum Absterben bringt. Dies führt zu einer Verfärbung der Blätter und einer allgemeinen Schwächung der Hanfpflanze.

Erkennung

1. Gelbe oder braune Blätter, die abfallen.
2. Weiche, matschige Wurzeln
3. Die Pflanze ist oft insgesamt geschwächt und zeigt Wachstumsstörungen.

Bekämpfung

1. Verwenden von Fusarium resistenten Cannabissorten.
2. Vermeidung von Staunässe und regelmäßige Kontrolle der Wurzeln.
3. Desinfektion von Anbauboden und Töpfen.

Pythium (Wurzelfäule)

Pythium ist ein Boldenpilz, der in feuchtem, schlecht belüftetem Boden gedeiht und Wurzelfäule verursacht. Er kann die Nährstoffaufnahme der Pflanze erheblich beeinträchtigen. 

Erkennung

1. Wurzeln zeigen eine bräunliche oder schwarze Verfärbung.
2. Gelbe, welkende Blätter trotz ausreichender Bewässerung.
3. Die Pflanze wächst nicht normal und ist insgesamt schwach.

Bekämpfung

1. Förderung einer guten Drainage und Belüftung.
2. Verwendung von Fungiziden oder biologischen Mitteln gegen Pythium.
3. Regelmäßige Kontrolle der Wurzeln.

Fazit

Die Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten im Cannabisanbau erfordert eine gute Prävention, regelmäßige Inspektionen und das sofortige Eingreifen bei ersten Anzeichen von Befall. Ein ausgewogenes Umfeld mit kontrollierter Luftfeuchtigkeit, gute Belüftung und sauberen Arbeitsflächen ist entscheidend, um das Risiko von Schädlingen und Krankheiten zu minimieren. Biologische Bekämpfungsmethoden (z.B. Raubtiere wie Marienkäfer, Raubmilben) und natürliche Mittel (wie Neemöl oder Kaliumbicarbonat) sind oft sehr effektiv und umweltfreundlich, um Schädlinge und Krankheiten zu kontrollieren, ohne die Pflanze oder die Umwelt zu schädigen.