Der Vergleich zwischen den klassischen "Old School" Cannabis-Sorten, die von niederländischen Samenbanken angeboten werden, und den modernen amerikanischen Cannabis-Sorten ist besonders spannend, da er zwei unterschiedliche Ansätze und Philosophien des Cannabis-Anbaus widerspiegelt. Die niederländischen Samenbanken, die mit den ersten rechtlichen Entwicklungen des Cannabismarkts in Europa in den 1980er Jahren begannen, und die modernen amerikanischen Züchtungen, die durch die Liberalisierung in den USA in den letzten Jahren aufblühten, bieten jeweils einzigartige Perspektiven auf Cannabis.
Old School Cannabis-Sorten der niederländischen Samenbanken: Die "Old School"-Sorten aus den Niederlanden sind größtenteils das Ergebnis der Pionierarbeit von Samenbanken wie Sensi Seeds, Dutch Passion und Serious Seeds, die seit den frühen 1980er Jahren aktiv sind. Diese Samenbanken wurden bekannt durch die Zucht von stabilen und zuverlässigen Cannabis-Sorten, die in Europa und weltweit populär wurden. Der Schwerpunkt lag anfangs auf Sorten mit robusten Anbaueigenschaften, die an die kühleren, mitteleuropäischen Klimabedingungen angepasst waren. Viele dieser Sorten stammen aus Kreuzungen von klassischen Indica- und Sativa-Stämmen, oft aus Ländern wie Afghanistan, Kolumbien und Thailand, die zu den Ursprungsgebieten vieler heute populärer Sorten gehören. Diese Old-School-Sorten sind oft einfache, aber sehr stabile Varianten, die den klassischen „Haze“- oder „Skunk“-Geschmack bieten und in den 1990er Jahren eine große Anhängerschaft gewannen. Sie wurden in einer Zeit gezüchtet, in der die Cannabis-Zucht noch weniger auf High-Tech-Anbaupraktiken und genetische Manipulation ausgerichtet war.
Neue amerikanische Cannabis-Sorten: Die modernen amerikanischen Cannabis-Sorten sind das Resultat intensiver, kommerziell getriebener Zuchtarbeit, die stark von den legalen Cannabis-Märkten der USA, insbesondere in Staaten wie Kalifornien, Colorado und Oregon, beeinflusst wurde. In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die Zucht von Cannabis stark gewandelt, mit einem klaren Fokus auf hohe THC-Gehalte, eine breite Palette an Terpenprofilen und innovative Kreuzungen, die die ursprünglichen Landrassenstämme aus verschiedenen Teilen der Welt kombinieren. Viele dieser neuen Sorten stammen aus der Kombination von robusten, ertragreichen Sativa- und Indica-Stämmen mit intensiven, geschmacklichen Eigenschaften, die durch gezielte Zucht auf maximale Potenz und Wirkung ausgerichtet sind. Sorten wie Girl Scout Cookies, Gelato, Wedding Cake und OG Kush sind Beispiele für diese neuen Züchtungen, die auf den modernen Cannabis-Markt und die Bedürfnisse der Konsumenten ausgerichtet sind.
Old School Cannabis-Sorten der niederländischen Samenbanken: Die Old School-Sorten aus den Niederlanden sind typischerweise das Ergebnis von Kreuzungen, die aus stabilen Landrassen oder klassischen Hybriden entstanden sind. Diese Sorten sind oft eine Mischung aus robusten Indica- und Sativa-Genetiken, wobei der Schwerpunkt darauf lag, Pflanzen zu züchten, die an verschiedene Anbaubedingungen angepasst sind. Die Zuchtmethoden der niederländischen Samenbanken waren weniger technologisiert und konzentrierten sich darauf, die Sorten möglichst stabil zu halten, sodass sie auch bei weniger idealen Bedingungen im Anbau gute Erträge brachten. Ein weiteres Merkmal dieser Old-School-Sorten ist ihre Genetik, die oft aus weniger veränderten Ursprungs-Stämmen stammt, was zu stabileren Pflanzen führt, die jedoch weniger auf extreme Potenz und Geschmack ausgelegt sind. Die niederländischen Samenbanken züchteten oft mit der Absicht, Sorten zu schaffen, die in verschiedenen Klimazonen und Anbausituationen (drinnen und draußen) gedeihen, ohne dass dafür intensive Pflege nötig war.
Neue amerikanische Cannabis-Sorten: Die modernen amerikanischen Sorten haben sich durch die Verwendung fortgeschrittener Züchtungsmethoden stark weiterentwickelt. Genetische Vielfalt wird gezielt genutzt, um Sorten mit besonderen Eigenschaften zu entwickeln, die sowohl die Konsumgewohnheiten als auch die kommerziellen Anforderungen anpassen. In den USA wird oft auf ein „Hybrid“-Modell zurückgegriffen, bei dem Indica und Sativa miteinander kombiniert werden, um spezifische Ergebnisse zu erzielen, etwa die Kombination von beruhigenden Effekten mit einer anregenden Wirkung. Außerdem wird zunehmend auf Genetik aus High-THC-Sorten gesetzt, was zu einem Anstieg der Potenz in vielen neuen amerikanischen Züchtungen führt. Die Züchtungsmethoden beinhalten oftmals die Verwendung von Techniken wie der Backcrossing oder der Polyploidie, um die gewünschten Eigenschaften zu verstärken, sei es durch Erhöhung des THC-Gehalts oder durch die Optimierung des Terpenprofils.
THC- und CBD-Gehalt
Old School Cannabis-Sorten der niederländischen Samenbanken: Die klassischen niederländischen Sorten haben in der Regel moderate THC-Werte, wobei der Fokus mehr auf einem ausgewogenen Verhältnis von THC und CBD lag. Der THC-Gehalt dieser Sorten liegt oft zwischen 12 und 18%, was im Vergleich zu den modernen amerikanischen Sorten relativ niedrig ist. Diese Sorten sind für diejenigen geeignet, die einen subtileren und nicht zu intensiven High-Effekt suchen, was sie auch für medizinische Anwendungen attraktiv machte. Der CBD-Gehalt war oft höher, was zur beruhigenden Wirkung beitrug.
Neue amerikanische Cannabis-Sorten: Die modernen amerikanischen Sorten zeichnen sich durch ihren extrem hohen THC-Gehalt aus. Es ist keine Seltenheit, dass neuere Züchtungen THC-Werte von 25 bis 30% erreichen. Dieser hohe THC-Gehalt macht die amerikanischen Sorten besonders beliebt bei Konsumenten, die intensive psychoaktive Erlebnisse suchen. Einige der berühmtesten Sorten wie Wedding Cake oder Gelato kombinieren nicht nur hohe THC-Werte, sondern auch komplexe Terpenprofile, die das Geschmackserlebnis intensivieren. Der CBD-Gehalt in den modernen Sorten variiert, wird jedoch oft zugunsten des hohen THC-Gehalts minimiert.
Aromen und Terpene
Old School Cannabis-Sorten der niederländischen Samenbanken: Die Old School-Sorten bieten typischerweise eher erdige, holzige und leicht würzige Aromen. Der Geschmack und das Aroma waren nicht so ausgeprägt und komplex wie bei modernen Züchtungen, was teilweise auch an den weniger gezielten Zuchtmethoden lag. Diese Aromen sind oft mit klassischen Sorten wie Skunk #1, Northern Lights oder Haze verbunden, die durch ihre einfache, aber charakteristische Duftpalette bestechen.
Neue amerikanische Cannabis-Sorten: Moderne amerikanische Sorten sind bekannt für ihre außergewöhnlich komplexen und vielfältigen Terpenprofile. Aromen von Zitrusfrüchten, Beeren, Vanille und Kuchen sind in vielen modernen Sorten zu finden, was die Konsum-Erfahrung nicht nur auf den Effekt, sondern auch auf den Geschmack fokussiert. Terpene wie Limonen, Pinene und Myrcen spielen eine große Rolle und verleihen den Sorten ihre charakteristischen Aromen und therapeutischen Eigenschaften. Diese Vielfalt an Aromen hat sich zu einem wichtigen Verkaufsfaktor für moderne Cannabisprodukte entwickelt.
Old School Cannabis-Sorten der niederländischen Samenbanken: Die Wirkung der Old School-Sorten aus den Niederlanden ist in der Regel ausgeglichener und weniger intensiv, was sie für den täglichen Konsum oder therapeutische Zwecke geeignet macht. Die milden bis mittelhohen THC-Werte führen zu einem weniger ausgeprägten psychoaktiven High, was für Nutzer, die ein moderateres Erlebnis suchen, ideal ist. Viele dieser Sorten eignen sich auch für medizinische Anwendungen, da sie eine Balance zwischen psychischer und körperlicher Wirkung bieten.
Neue amerikanische Cannabis-Sorten: Moderne amerikanische Züchtungen bieten eine weitaus stärkere und vielfältigere Wirkung. Von energetisierenden, euphorischen Effekten bis hin zu tief entspannenden und sedierenden Erfahrungen decken die amerikanischen Sorten ein breites Spektrum an Wirkungen ab. Die hohe Potenz und die gezielte Auswahl von Terpenen und Cannabinoiden machen diese Sorten sowohl für Freizeitanwender als auch für Patienten mit spezifischen therapeutischen Bedürfnissen attraktiv.
Die Old School Cannabis-Sorten der niederländischen Samenbanken und die modernen amerikanischen Sorten unterscheiden sich vor allem in Bezug auf Zuchtmethoden, THC-Gehalt, Terpenprofile und den Fokus der Züchtung. Während die niederländischen Sorten eher stabile, robustere und in ihrer Wirkung gemäßigte Pflanzen bieten, sind die amerikanischen Sorten das Resultat intensiver, technologiegetriebener Züchtung mit einem starken Fokus auf hohe Potenz und komplexe Aromen. Die Wahl zwischen den beiden hängt oft von den persönlichen Vorlieben der Konsumenten und ihren spezifischen Bedürfnissen in Bezug auf Geschmack, Potenz und Wirkung ab.