Beim Cannabis-Anbau gibt es verschiedene automatische Bewässerungssysteme, die eine präzise und effiziente Wasserzufuhr gewährleisten, was für das gesunde Wachstum und die Ertragssteigerung der Pflanzen entscheidend ist. Im Folgenden werden einige der gängigsten Systeme beschrieben:
Das Ebbe-Flut-System, auch als „Flood and Drain“ bekannt, ist besonders für den hydroponischen Anbau von Cannabis geeignet. Es arbeitet mit einem Reservoir und einem mit Nährlösung gefüllten Tablett oder einer Zelle.
Das System besteht aus einem großen Behälter oder einer Wanne, die mit einer Nährlösung gefüllt wird. Die Pflanzen stehen in einem Tablett oder einer Wanne, die in regelmäßigen Abständen mit der Nährlösung überflutet wird (die „Flut“-Phase). Dies geschieht typischerweise alle paar Stunden oder entsprechend den Bedürfnissen der Pflanzen. Nach der Flut wird das Wasser wieder abgelassen, sodass der Wurzeln Raum zum Atmen bleibt (die „Ebbe“-Phase). Das System nutzt eine Pumpe, um das Wasser hin und her zu bewegen, wobei die Nährlösung auf eine festgelegte Höhe steigt und dann abläuft.
Die Nährstofffilm-Technik (NFT) ist eine hydroponische Methode, bei der ein dünner Film von Nährlösung kontinuierlich an den Wurzeln entlangläuft. Es ist eine der effizientesten Methoden, wenn es darum geht, Wasser und Nährstoffe zu verwenden, da es eine kontinuierliche Zufuhr ermöglicht.
Die Pflanzen werden in Kanälen oder Rohren mit einer sehr dünnen Schicht Nährlösung (Nährstofffilm) versorgt. Ein kontinuierlicher Wasserstrom läuft durch die Kanäle, wobei er die Wurzeln der Pflanzen umspült und ihnen so die benötigten Nährstoffe und Wasser bereitstellt. Die Nährlösung wird kontinuierlich durch eine Pumpe zirkuliert, die dafür sorgt, dass sie von oben nach unten über die Wurzeln fließt. Überschüssige Nährlösung wird zurück ins Reservoir geleitet, um wiederverwendet zu werden.
Die Tröpfchenbewässerung ist eines der am weitesten verbreiteten Systeme für den automatischen Anbau von Cannabis, sowohl in der Erde als auch in Hydrokulturen. Es handelt sich dabei um eine effiziente Methode, die das Wasser direkt an die Wurzeln der Pflanzen abgibt.
Ein Netz aus Schläuchen wird zu den Pflanzen geführt, und an jedem Pflanzentopf befindet sich eine Tröpfchenarmatur oder Düse, die das Wasser in kleinen Mengen direkt an die Wurzeln abgibt. Die Tröpfchenbewässerung kann so eingestellt werden, dass sie die genaue Menge an Wasser und Nährstoffen liefert, die jede Pflanze benötigt. Das System kann entweder mit einer Timersteuerung oder einer Feuchtigkeitssensorsteuerung verbunden sein, die den Wasserfluss an die Bedürfnisse der Pflanzen anpasst.
Sprinklerbewässerungssysteme sind für Cannabis in großen Indoor- oder Outdoor-Anbaubereichen mit vielen Pflanzen geeignet. Diese Methode ahmt den Regen nach und verteilt Wasser über die Pflanzen.
Das System verwendet Sprinklerköpfe, die Wasser in kleinen Tröpfchen oder als Nebel auf die Pflanzenoberflächen sprühen. Häufig wird das System mit einem automatisierten Timer betrieben, um die Häufigkeit und Dauer der Bewässerung zu regulieren.
Bei der Unterflur-Bewässerung wird Wasser unter der Erde zugeführt, was eine gleichmäßige Feuchtigkeitsverteilung im Wurzelbereich ermöglicht. Diese Methode wird häufig in Kombination mit automatischen Systemen wie Tropfsystemen oder Ebb- und Flut-Techniken verwendet.
Das Wasser wird durch ein unterirdisches Rohr- oder Schlauchsystem verteilt, das das Wasser gleichmäßig in den Wurzeln der Pflanzen verteilt. Die Pflanzen bekommen konstant Wasser, ohne dass die Oberfläche ständig befeuchtet wird, was das Risiko von Schimmelbildung verringert.
Die Wahl des Bewässerungssystems hängt stark von der Anbautechnik, den räumlichen Gegebenheiten und den individuellen Bedürfnissen der Pflanzen ab. Tröpfchenbewässerung ist in der Regel am flexibelsten und wassereffizientesten, während das Ebbe-Flut- und NFT-Systeme für hydroponische Anbausysteme sehr gut geeignet sind, insbesondere in kontrollierter Umgebung.